Meeresalgen werden in Asien – besonders in China, Korea und Japan – als Delikatesse und Mineralienquelle geschätzt. Die Algengerichte sind für uns Deutsche aber ungewohnte Gaumenfreuden und im Geschmack gewöhnungsbedürftig. Eiweiß- und vitaminreiche Algenarten werden von jeher von Küstenbewohnern fast aller Erdteile in die Ernährung mit einbezogen. Ihr Jodgehalt ist ein wichtiger ernährungsphysiologischer Aspekt.
In Südamerika (zum Beispiel an der gesamten chilenischen Küste) werden Ulva- und Durvillea-Arten gesammelt, getrocknet, gesalzen und als Cachiyugo verkauft. An der irischen Westküste werden die beiden Rotalgen Rhodymenia pseudopalmetta und Chondrus crispus ( Irisch Moos) in Lebensmittelgeschäften verkauft. In Schottland befindet sich Tangbrot (seaweed bread) im Handel. Und Irish-Moos-Pudding gehört auch heute noch zu den irischen Nationalspeisen. Ebenso gehören Meeresalgen an der bretonischen Küste in Frankreich zur täglich Ernährung. Sei es als Algensuppe, Algenbrot, Algentees oder Algenkapseln. Meist werden die Meeresbraunalgen Laminara, Fucus vesiculosus oder Ascophyllum nodosum verwendet.
Die weitaus größte Bedeutung als Nahrungsmittel haben Meeresalgen in China, Korea und Japan. Die bekanntesten Produkte sind in Japan unter Nori, Kombu, Wakame und Dulse im Handel:
Nori – Rotalge Porphyra: Zubereitung für leckeren Sushi
Kombu – Braunalgen Laminara, Ascophyllum nodosum: Suppen, Füllungen
Wakame – Braunalge Undaria pinnatifida: Miso-Suppen
Dulse – Rotalge: Salate, Suppen
Von allen Algenarten ist die Meeresbraunalge Ascophyllum nodosum aufgrund ihres hohen Nährwertes und ihrer gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe am bedeutsamsten. Sie wächst wild im Nordmeer auf felsigem Untergrund. Es ist eine Pflanze mit einem schlanken Stengel, kleinen Blättern und sehr vielen "Knoten" (daher auch Knotentang genannt). Für Suppen ist sie sehr gut geeignet. Darüber hinaus optimiert sie fast alle positiven Eigenschaften anderer Meeresalgen und wird daher gerne zur Nahrungsergänzung, z.B. in Algenkapseln genutzt.
Infolge eines Unfalles bei dem Reaktor eines AKW’s kann Radioaktivität in die Umwelt gelangen, wie die Beispiele Tschernobyl und Fukushima zeigen. Die radioaktiven Elemente, „Radionuklide“ genannt, gelangen in die Nahrungskette und damit in den Körper.
Radioaktives Jod und radioaktives Strontium sind zwei Elemente, die hier besondere Beachtung verdienen. Jod wird vom Körper in der Schilddrüse konzentriert, sodass sich dann im Gewebe der Schilddrüse auch eine erhöhte radioaktive Belastung ansammelt. Durch ein reiches Angebot an normalem Jod kann das Risiko der Aufnahme von radioaktivem Jod verringert werden.
Beim radioaktiven Strontium ist die Lage etwas anders, weil der menschliche Körper radioaktives Strontium anstelle von normalem Calcium in die Knochensubstanz einbaut. In den Knochen befindet sich das Knochenmark, in dem neue – für den Körper wichtige Zellen – gebildet werden. Dazu gehören vor allem die Blutzellen, die dann bei ihrer Bildung einer erhöhten radioaktiven Bestrahlung ausgesetzt werden. Dadurch steigt – als bekanntestes Ereignis – das Risiko für die Entstehung von Leukämie!
Die Japaner haben 1945 kurz vor Ende des 2. Weltkrieges in Hiroshima und Nagasaki Erfahrungen mit hoher radioaktiver Belastung machen müssen. Es hat sich gezeigt, dass sich aufgrund spezieller Ernährung die Überlebenschance der betroffenen Menschen erheblich verbessern ließ. Teil dieser speziellen Ernährung waren Meeresalgen bzw. Meeresbraunalgen. Insbesondere die Ausscheidung des radioaktiven Strontiums kann durch das in den Meeresalgen enthaltene Alginat deutlich verbessert werden.
In dem Buch „Energieschub aus dem Meer“ von Prof. Dr. Karel J. Probst (ISBN 3-89526-015-0), das über Emu Europe BV (Tel. 0700 - 25 43 63 66 [12,6 Cent/min] oder eMail: mail@algenkapsel.com) für 12,95 € bezogen werden kann, sind nähere Informationen zu finden.
Mit synthetischem Kaliumjodid oder -jodat enthaltenden Tabletten, lässt sich in gewissem Umfang der Einbau von radioaktivem Strontium reduzieren. Das synthetische Kaliumjodid ist aber nicht ganz gegen den Verdacht gefeit, seinerseits eine erhöhte Menge radioaktiven Jods zu enthalten, weil es sich anbietet, aus ursprünglich für medizinische Zwecke radioaktiv markierten Jods – im Zuge des Recyclings – wiederum Kaliumjodid herzustellen.
Die Meeresalgen bieten nicht nur einen gewissen Schutz gegen den Einbau von Radionukliden in die Knochensubstanz, sondern sind überhaupt ein wertvoller Lieferant von gut 80 Mineralien und Spurenelementen – speziell Jod. Das in diesen Algen enthaltene Polysaccharid Alginat unterstützt die Ausscheidung von (häufig toxischen) Schwermetallen (u.a. auch Quecksilber). Ein anderes Polysaccharid, das Fucoidan, wirkt auf die Immunabwehr. Schließlich sind noch Aminosäuren und Vitamine enthalten. Insgesamt gesehen sind Meeresalgen ein wertvolles Nahrungsergänzungsmittel und haben eine Bedeutung, die über die Schutzfunktion bei radioaktiver Belastung hinausgeht.
Meeresalgen lassen sich als Gemüse in den täglichen Speiseplan oder in Form von Kapseln als separater Zusatz zur Ernährung miteinbeziehen.